[Chaos CD]
[Datenschleuder] [44]    Die Invasion der Karten
[Gescannte Version] [ -- ] [ ++ ] [Suchen]  

 

Die Invasion der Karten

Mittlerweile kennt sie jeder: die kleinen Karten mit diesem silber- kupfernen Teil drauf - sog. Chipkarten. Zuerst der breiteren Öffentlichkeit nur als Telefonkarten bekannt (und mittlerweile akzeptiert), streben sie nun an, auch in weitere Bereiche unseres Lebens einzudringen. Sicherer als Magnetkarten, die ja noch relativ einfach kopiert werden können und mit einem geringen Aufwand auch neu beschrieben werden können. Für viele ein Segen, für einige ein Fluch, oder zumindest etwas, bei dem die Folgen für die Gesellschaft (Stichwort gläserener Bürger) noch zu bewerten sind.

Worum geht es hier eigentlich

oder ist mein Luftkissenboot voller Aale...

Chipkarten haben auf dieser kleinen Karte meistens (fast immer) einen Microprozzer, und auch mehr oder weniger Speicher integriert. Die Möglichkeiten, die sich dadurch auftun, sind (fast) nur durch die Phantasie derjenigen begrenzt, die sich Gedanken über den Einsatz dieser Geräte machen.

So gehen z.B. Banken mittlerweile dazu über, neben den normalen Magnetkarten auch die Chipkarten zu verwenden, da diese "sicherer" sind. In Kiel läuft derzeit ein Feldversuch, in dem ein am öffentlichen Personennahverkehr teilnehmender mensch seine Fahrtkosten auch über Chipkarte zahlen kann. Wenn dies noch als Buchungskarte mit der Telekom-Karte zusammengeführt wird, so ist es hiermit sehr leicht möglich, ein Kommunikationsprofil über eine Person zu erstellen; welche Möglichkeiten der Rasterfahndung (u.U. auch im Zusammenhang mit der Pestleidzahlenumstellung) sich hier ergeben, sollten sich Leute, die hier in Ruhe schlafen möchten, nicht ausmalen.

Planungen

Ab ca. 1994 (zehn Jahre nach Orwell) soll unter anderem der Krankenschein auf eine Chipkarte umgestellt werden, um auf diese Weise noch einiges mehr an Infos unterzubringen, wodurch der behandelnde Arzt einen wesentlich besseren Überblick über den Patienten bekommt, einen Überblick, den sich ein guter Arzt im Gespräch mit dem Patienten verschafft, und den sich ein "schlechter" Arzt auch nicht mit der Chip-Karte besorgt. Er zieht eine direkte "Diagnose" dem Übergreifenden Teil vor. Zum anderen ist es so, daß zur Speicherung der Daten ein Code verwendet wird, welcher vierstellig ist, und damit alle Krankheiten abdecken soll. Inwiefern dieser Code eine differenzierte Diagnose des Krankheitsbildes zuläßt, wird die Zukunft zeigen. Ich glaube es erstmal nicht.
Desweiteren sollen aber auch durch diese Codierung u.a. die Leistungssätze der Krankenkassen bestimmt werden. Welche Auswirkungen dies in der Zeit des "Zusammenbruchs" des Sozialstaates hat, kann mensch sich ja vorstellen: Konnte der Arzt vorher noch entscheiden, ob er anstelle der Antibiotika lieber Naturheilmittel verwenden soll, so wird es in Zukunft wohl eher dahin gehen, daß die Ärzte (auch um "wirtschaftlich" zu arbeiten) dann eher mal den Knaller nehmen, der zwar auf kurze Sicht besser wirkt, aber auf lange Sicht mehr Nachteile mit sich bringt.

Festung Europa

Zum anderen "lassen sich die Niederlande den Betrug durch Asylbewerber nicht mehr gefallen" (O-Ton.......) und gehen nun dazu über, jeden Flüchtling einer Erkennungsdienstlichen Behandlung zu unterziehen, und diese Daten zum einen in ein Landesweites Informationssystem zu speichern (siehe AFIS in der BRD, hier werden die Fingerabdrücke von Flüchtlingen und "Verbrechern" eingespeichert, um zum einem Doppelidentitäten aufzudecken, aber auch um "Straftaten" leichter aufzudecken), als auch auf der persönl. Chipkarte elektronisch zu vermerken. Zusammen mit dieser Einführung wurde am Amsterdammer Flughafen "Shiphol" ein System installiert, wo sich die Fluggäste mittels einer Chipkarte und Ihres Fingerabdrucks an der Passkontrolle "vorbeimogeln" können. Dies gilt für europäische Mitbürger und soll in dem Bundesland BRD auch bald eingeführt werden.

Was noch????

Konsequent wäre es, auch noch den Personalausweis in Form der Chip-Karte einzuführen: Alle Menschen, die hier leben, gleich nach ihrer Materialisierung einer ED-Behandlung zu unterziehen, diese alle zehn Jahre zu aktualisieren, und evtl. gesammelte Daten sofort zu überprüfen. Ob dies eine erfolgversprechende Methode ist, die den Aufwand rechtfertigt, und wie sich dies mit einigen Demokratischen Grundregeln verhält, ist fraglich.

Autor: rowue

 

  [Chaos CD]
[Datenschleuder] [44]    Die Invasion der Karten
[Gescannte Version] [ -- ] [ ++ ] [Suchen]